Chancenkarte in Deutschland - Update 2025: Ein Leitfaden für Personalverantwortliche
Als Personalverantwortlicher prüfen Sie wahrscheinlich Möglichkeiten, wie Sie Ihren Mitarbeitern helfen können, zum Arbeiten nach Deutschland zu kommen. Die für das Jahr 2025 aktualisierte Chancenkarte ist für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern eine entscheidende Neuerung, denn sie ermöglicht ihnen die Einreise nach Deutschland und die Suche nach einem Arbeitsplatz ohne vorheriges Angebot. In diesem Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen - Anspruchsberechtigung, Antragsverfahren, Anforderungen, Dokumente, Antragsstellen, Terminvereinbarungen, Gehaltsvorstellungen, Bearbeitungszeiten und Gebühren -, damit Sie Ihre Mitarbeiter effektiv unterstützen können.
Was ist die Chancenkarte?
Die Chancenkarte ist entweder ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis, die es qualifizierten Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern ermöglicht, in Deutschland eine Beschäftigung zu suchen. Für HR-Teams ist dies ein hervorragendes Instrument zur Erleichterung der Talentakquise und des Standortwechsels, das dem Bedarf Deutschlands an qualifizierten Arbeitskräften in Bereichen wie IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen gerecht wird.
Die wichtigsten Merkmale sind:
- Arbeitssuche ohne Angebot: Bewerber können nach Deutschland einreisen und bis zu einem Jahr lang nach Stellen suchen.
- Halbtagsarbeit: Karteninhaber können während ihrer Arbeitssuche bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten oder
- Probearbeiten: Kurzfristige Probearbeiten bei potenziellen Arbeitgebern sind erlaubt.
- Weg zum Wohnsitz: Eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung ermöglicht den Übergang zu einem langfristigen Aufenthalt durch Änderung der Art der Aufenthaltserlaubnis.
Vorteile der Opportunity Card
- Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt: Bietet einen strukturierten Weg für Arbeitssuchende, ohne dass ein vorheriges Jobangebot vorliegen muss.
- Flexibilität: Ermöglicht Teilzeitarbeit (bis zu 20 Stunden pro Woche) und Probearbeiten während des Zeitraums der Arbeitssuche.
- Der Weg zum Aufenthalt: Eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung ermöglicht den Übergang zu einer langfristigen Aufenthaltsgenehmigung.
- Unterstützung für qualifizierte Arbeitskräfte: Konzentriert sich auf stark nachgefragte Berufe wie IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen.
Anspruchauf die Opportunity Card im Jahr 2025
Um in den Genuss der Chancenkarte zu kommen, müssen Ihre Mitarbeiter im Jahr 2025 bestimmte Kriterien erfüllen:
- Facharbeiterstatus: Sie müssen entweder als Facharbeiter anerkannt werden:
- Ein im Ausbildungsland staatlich anerkannter oder von den deutschen Auslandshandelskammern ausgestellter Hochschulabschluss wird akzeptiert.
- Eine mindestens zweijährige, im Heimatland anerkannte Berufsausbildung.
Hier können Sie unter Anabin überprüfen, ob Ihre Hochschule und Ihr Ausbildungsschwerpunkt gelistet und anerkannt sind.
- Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse in Deutsch (A1-Niveau) oder Englisch (B2-Niveau) werden auf der Grundlage des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) vorausgesetzt.
- Finanzielle Stabilität: Arbeitnehmer müssen nachweisen, dass sie während ihrer Arbeitssuche finanziell in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und zwar mit einem Mindestbetrag von 12.324 € pro Jahr (etwa 1.027 € pro Monat).
- Punktebasiertes System: Wenn ihre Qualifikationen in Deutschland nicht vollständig anerkannt werden, benötigen sie mindestens 6 Punkte, die auf Faktoren wie Ausbildung, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter basieren.
Aktualisiertes Punkteverteilungssystem
Ab 2025 müssen Antragsteller für die Opportunity Card mindestens sechs Punkte auf der Grundlage verschiedener Kriterien erreichen. Die Bewertungskategorien wurden verfeinert, um die Klarheit und Zugänglichkeit für Antragsteller zu verbessern. Hier sehen Sie, wie man Punkte sammeln kann:
Quelle: offizielles Portal von Make it in Germany
Bewerbungsverfahren für die Chancenkarte
Im Folgenden erfahren Sie, wie Ihre Mitarbeiter die Opportunity Card 2025 beantragen können und wie Sie sie dabei unterstützen können:
- Berechtigungsprüfung: Verwenden Sie das Selbstprüfungs-Tool auf der Website der deutschen Regierung, um zu bestätigen, dass sie die Kriterien erfüllen.
- Sammeln Sie Dokumente: Stellen Sie alle erforderlichen Unterlagen zusammen, wie z. B. Qualifikationsnachweise, Sprachzertifikate, Briefe mit Berufserfahrung und Finanzausweise (unten im Einzelnen aufgeführt)
- Antrag einreichen: Je nach Verfügbarkeit bei der deutschen Botschaft (Ausländerbehörde in Deutschland) oder dem Konsulat im Heimatland oder online über das Konsularische Dienstleistungsportal.
- Buchen Sie einen Termin: Vereinbaren Sie einen Termin für ein Visum (Details unten).
- Bezahlen Sie die Gebühren: Reichen Sie die Anmeldegebühr von 75 € in der Landeswährung ein.
- Warten Sie auf die Bearbeitung: Die Bearbeitung von Anträgen dauert in der Regel etwa 3-5 Monate.
- Zulassung und Ankunft in Deutschland:
- Nach der Genehmigung erhalten Sie Ihre Opportunity Card und können nach Deutschland umziehen.
- Außerdem müssen die Arbeitnehmer ihren Wohnsitz innerhalb von zwei Wochen nach ihrer Ankunft beim örtlichen Bürgeramt anmelden.
Anforderungen für die Opportunity Card
Die Chancenkarte enthält klare Anforderungen, die Ihre Mitarbeiter erfüllen müssen:
- Bildungshintergrund: Hochschulabschluss oder eine zweijährige Berufsausbildung.
- Sprachkenntnisse: A1 Deutsch oder B2 Englisch Zertifikat (z.B. Goethe-Institut, IELTS).
- Finanzieller Nachweis: 12.324 € auf einem Sperrkonto, ein Teilzeitarbeitsvertrag in Deutschland oder eine finanzielle Garantie eines Sponsors.
- Krankenkasse: Gültiger, der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung gleichwertiger Versicherungsschutz (keine Selbstbeteiligung über 300 € jährlich, keine Kündigungsklauseln).
Erforderliche Unterlagen für die Chancenkarte-Bewerbung
Bereiten Sie die folgenden Dokumente vor, um einen reibungslosen Bewerbungsprozess zu gewährleisten:
- Gültiger Reisepass: Innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt, mindestens 6 Monate über die Einreise hinaus gültig, mit zwei leeren Seiten.
- Bewerbungsformular: Über VIDEX ausgefüllt und unterzeichnet.
- Biometrische Fotos: Zwei aktuelle Fotos in Passgröße (nicht älter als 6 Monate).
- Qualifikationsnachweis: Abschlusszeugnisse, Berufsausbildungsdiplome oder Bestätigungsschreiben des Arbeitgebers.
- Sprachzertifikate: A1 Deutsch (z.B. Goethe-Institut) oder B2 Englisch (z.B. IELTS, TOEFL).
- Finanzielle Nachweise: Sperrkontoauszug (12.324 €), Teilzeitarbeitsvertrag oderVerpflichtungserklärung des Sponsors.
- Krankenversicherungsnachweis: Dokumentation des Versicherungsschutzes nach deutschem Standard.
- CV/Lebenslauf: Angabe von Berufserfahrung und Ausbildung.
Es ist ratsam, sich bei der Bewerbung bei der deutschen Auslandsvertretung vor Ort über die spezifischen Anforderungen zu informieren, da diese leicht variieren können.
Wo kann man die Opportunity Card beantragen?
Die Anträge müssen bei der deutschen Botschaft oder dem Konsulat im Heimatland des Arbeitnehmers eingereicht werden. In einigen Ländern ist eine Online-Antragstellung über das Konsularportal möglich. Wenn sich Ihr Mitarbeiter bereits mit einer gültigen Aufenthaltserlaubnis in Deutschland aufhält, kann er den Antrag bei der örtlichen Ausländerbehörde stellen. Auf der Website des Auswärtigen Amts finden Sie die nächstgelegene Auslandsvertretung
Kosten und Fristen
- Antragsgebühr: 75 € - nationales Visum oder 100 € - Aufenthaltsgenehmigung.
- Bearbeitungszeit: In der Regel zwischen 3 und 5 Monaten, kann aber je nach den individuellen Umständen variieren.
Ernennungsdaten für Chancenkarte-Bewerbungen
- Buchung: Termine werden online über die Website der Botschaft/des Konsulats oder über VFS Global (falls im Land anwendbar) vereinbart. Die Verfügbarkeit variiert, also buchen Sie frühzeitig.
- Persönliche Vorsprache erforderlich: Auch bei der Online-Einreichung müssen die Mitarbeiter einen Termin wahrnehmen, um ihre biometrischen Daten (Fingerabdrücke und Foto) abzugeben und die Gebühren zu entrichten.
- Tipps für die Personalabteilung: Raten Sie Ihren Mitarbeitern, sich 2 bis 3 Monate im Voraus nach Terminangeboten zu erkundigen, da sich die Plätze in stark nachgefragten Regionen schnell füllen.
Gehaltsniveaus und Berufsaussichten
Die Chancenkarte selbst garantiert zwar keinen Arbeitsplatz, ermöglicht aber eine Teilzeitbeschäftigung (bis zu 20 Stunden/Woche) zum deutschen Mindestlohn (12,41 €/Stunde im Jahr 2025), die bei vorheriger Absprache ausreicht, um den finanziellen Bedarf zu decken. Bei einer Vollzeitbeschäftigung hängt die Höhe des Gehalts von der jeweiligen Funktion ab:
- IT-Fachleute: Können sich für die Blaue Karte EU mit einem Mindestgehalt von 52.560 € jährlich qualifizieren (kein Abschluss erforderlich, wenn ein Stellenangebot vorliegt).
- Andere qualifizierte Stellen: Die typischen Gehälter variieren je nach Branche, aber die Chancenkarte öffnet die Türen zu festen Stellen, die zu einer Aufenthaltsgenehmigung führen können.
Bearbeitungszeit für die Opportunity Card
Die Bearbeitung von Anträgen auf eine Opportunity-Karte dauert in der Regel etwa 3-5 Monate.
Aktuelle Statistiken und Aktualisierungen
Ab Anfang 2025 wurden zwischen Juni und Oktober 2024 etwa 2 500 Opportunity Cards ausgestellt. Bemerkenswert:
- Etwa 31 % dieser Karten wurden an Antragsteller aus Indien vergeben, was das große Interesse der indischen Fachkräfte verdeutlicht.
- Andere wichtige Zuwanderergruppen waren Bewerber aus China, der Türkei und Pakistan.
Der deutsche Arbeitsmarkt benötigt jährlich etwa 400.000 qualifizierte Arbeitskräfte, um den Bedarf der Wirtschaft zu decken. Die jüngsten Aktualisierungen deuten darauf hin, dass die Regierung plant, das Einwanderungsverfahren weiter zu zentralisieren, mit dem Ziel, die Bearbeitungszeiten für Visa um bis zu 40 % zu verkürzen.
Schlussfolgerung: Warum HR sich um die Chancenkarte kümmern sollte
Personalverantwortliche können mit der Opportunity Card ihren Talentpool erweitern, indem sie den Umzug von Mitarbeitern aus Nicht-EU-Ländern vereinfachen. Sie unterstützt den Bedarf des deutschen Arbeitsmarktes und bietet Ihrem Unternehmen Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften in stark nachgefragten Bereichen. Außerdem bietet sie einen Weg zu einem langfristigen Aufenthalt, der die Mitarbeiterbindung fördert.